Unser Radweg nach Höxter

Wer irgendwann einmal den Mut aufgebracht hat, mit dem Fahrrad von Fürstenau nach Höxter fahren zu wollen, wird sich an einen Teilabschnitt besonders gut erinnern. Aber nicht, weil sie einen besonders schönen Blick in die Landschaft hatte, sondern weil sie sich an hautnahen Kontakt zu motorisierten Verkehrsteilnehmern erinnert.

Diese Situation, seit Jahrzehnten bekannt, macht es unmöglich, mit ruhigem Gewissen auf dem Rad in die Kreisstadt zu fahren. Ob nun zur Arbeit oder -erst recht!- zur Schule. Es ist unzumutbar, sich einem solchen Risiko zweimal am Tag auszusetzen.

Da könnte Abhilfe geschaffen werden, weil in den letzten Jahren immer deutlicher wird, wie verheerend der Einfluss des Autoverkehrs gerade bei kürzeren Strecken auf Natur und Umwelt und damit auf die Gesundheit jedes Einzelnen von uns hat. 10 Millionen Tonnen CO2 ließen sich allein in Deutschland komplett vermeiden, wenn Strecken unter sechs Kilometer mit dem Rad gefahren werden würden, bei zehn Kilometern wären es noch deutlich mehr.

 

 

Wenn man dazu bedenkt, dass 80% der Haushalte in Deutschland über Fahrräder verfügen und dennoch nur 10% solcher Kurzstrecken tatsächlich mit dem Rad gefahren werden, dann wird schnell deutlich, wie groß der Handlungsbedarf ist. Zumal sich eine sehr große Mehrheit dafür ausspricht, dass kommunale Baubehörden dieses Rad-Thema stärker befördern sollten, also dafür sorgen, dass es auch zeitgemäße Radwege gibt. Und was passiert?

Im Juni des vergangenen Jahres wurde der Baudezernentin Frau Koch Stadt Höxter bei einem Besichtigungstermin der „Lückenanschluss" von den Wirtschaftswegen vorgestellt. Rita Altmiks organisierte eine Anliegerbefragung, mit dem Ergebnis, dass alle Anlieger sich sofort für diesen Radnetz-Ausbau entschieden. Leider zählen nur noch Fürstenau und Bödexen zu den Ortschaften, die über keinen direkten Fahrradweg zur Kernstadt verfügen. Das muss und soll sich ändern!

Für unsere Ortschaft stellt sich jetzt die Frage, wie können wir der Stadtverwaltung (Abt. Bauen und Planen) eine Formantragsunterstützung bieten.  Die jetzige Personaldecke reicht nicht aus, diesen Antrag beim Land abzugeben.

Für den Bau der Radwege an Landesstraßen entscheiden die Regionalräte bei den Bezirksregierungen auf Vorschlag des Landesbetriebes Straßenbau NRW, mit welcher Dringlichkeit und in welcher Reihenfolge die einzelnen Projekte umgesetzt werden. Informationen zur Projektliste können bei den Geschäftsstellen der Regionalräte abgefragt werden.

Radwege-Projekte, die mit einer niedrigen Dringlichkeit eingestuft werden, können über das Modellprojekt „Bürgerradwege“ beschleunigt werden. Dabei sind neben Land und Gebietskörperschaft auch Bürger am Bau der Radwege beteiligt, die ihr Projekt unter anderem finanziell oder durch „Hand- und Spanndienste“ unterstützen. Insgesamt lassen sich diese Radwege so kurzfristiger und kostengünstiger realisieren. Seit 2005 sind durch dieses Modell rund 340 Kilometer Radwege entstanden.

Wir haben es also zum Teil selbst in der Hand, wie lange wir auf eine sichere Radwegeanbindung warten müssen. Auch sollten wir an jeder Stelle deutlich machen, dass der heutige Radverkehr zwischen Fürstenau und Höxter mit extremen Risiken verbunden ist und deshalb unverständlich ist, warum hier keine höhere Priorität für diesen Ausbau besteht. Das muss sich schnell ändern.

Wenn das Personal in der Behörde durch andere Projekte gebunden ist, muss gefragt werden, wer diese Prioritätensetzung beeinflusst und wie sie geändert werden kann.

Denn dass bislang so wenig Radverkehr zwischen Fürstenau und Höxter stattfindet, liegt allein an der Gefährlichkeit der Strecke — und nicht daran, dass wir nicht per Rad nach Höxter fahren wollen! Aber bei dem derzeitigen Risiko können wir nicht fahren und deshalb ist eine deutliche Änderung auf dieser Prioritätenliste angezeigt

Hier gehts zum Track bei Outdooractive (Rita Altmiks) 


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