Beeindruckende Treckersegnung in Fürstenau

Der unverwechselbare Klang starker Dieselmotoren erfüllte am vergangenen Samstagvormittag die Straßen Fürstenaus. Aus allen Himmelsrichtungen strebten Traktoren und Schlepper einem gemeinsamen Ziel zu: Der Marienkapelle in der Schwertestraße. Dort sollte erstmals in der Geschichte des Dorfes eine Andacht mit Treckersegnung im Rahmen der Antonius-Feierlichkeiten stattfinden. Insgesamt fünfundzwanzig PS-starke Landmaschinen aus vielen Ortsteilen Höxters fanden sich schließlich auf dem Platz vor der Kapelle ein, daneben auch einige von Kindern bewegte Tretfahrzeuge, die – wie die Großen – Gottes Segen erhalten sollten (Originalton eines Knirpses: „Ich habe meinen extra dafür gewaschen.“)
Halle und Vorplatz hatte Familie Mechthild und Heinz Rolf freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

In seiner Begrüßung zeigte sich Peter Egelkraut vom Antonius-Arbeitskreis hocherfreut über die enorme Beteiligung und wies darauf hin, dass sich in diesem Jahr die neunwöchigen Feierlichkeiten zu Ehren des Heiligen Antonius von Padua ganz besonderer Beliebtheit erfreuten. Montagsandachten und Dienstagsmessen seien außergewöhnlich gut besucht und auch die Zusatzangebote würden von den Gläubigen mit großer Dankbarkeit angenommen.

In der dann folgenden Andacht nahm Pastor Thomas Nal Bezug auf die historischen Ereignisse, die Auslöser für die jahrhundertelange Heiligenverehrung in Fürstenau waren. Am 13. Juli des Jahres 1680, dem Tag des Heiligen Antonius von Padua, hatte ein schweres Unwetter die Ortschaft Fürstenau überzogen und verheerende Schäden auf den Feldern angerichtet, so dass die Einwohner Gott und den Heiligen um Beistand anflehten. Und siehe da, der Sturm legte sich, eine Hungersnot konnte vermieden werden. Das seinerzeit abgelegte Gelübde, an den neun Dienstagen vor dem Passionssonntag  Votivmessen zu Ehren des Heiligen Antonius zu feiern, hat bis heute Bestand.
Waren es früher Ochsen und Pferde, die die mühevolle Arbeit der Bauern auf den Feldern unterstützten, so ist es heute die Kraft der Menschen und der Einsatz von Maschinen, die Landwirtschaft erst ermöglichen und die Ernährung der Bevölkerung sichern.

Musikalisch umrahmt wurde die Andacht von Tatjana Brandel mit ihrer Steyrischen Harmonika.
In der anschließenden Einzelsegnung der Traktoren und Fahrerinnen und Fahrer durch Pastor Nal erhielten alle aus den Händen der beiden Messdiener Charlotte Jegust und Marco Lämmchen einen Erinnerungsaufkleber „Mit Gottes Segen unterwegs. Antonius 2023“. Für die kleinen Piloten gab es einen hölzernen Kreuzanhänger zur Anbringung am Fahrzeug.
Der Vormittag endete mit einem gemütlichen Beisammensein mit Kaffee und Brötchen, liebevoll zubereitet vom Helferinnen-Team unter Leitung von Judith Westermeier.
Ein Besucher brachte es so auf den Punkt: „Hier wurde eine ungewöhnliche Idee eindrucksvoll umgesetzt. Überlegt einmal, ob ihr die Treckersegnung nicht als festen Bestandteil der Antoniusverehrung in Fürstenau etablieren wollt.“


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