Die Masterarbeit aus dem Jahr 2020 von Carolin Frisch mit dem Titel „Die Entwicklung lebenswerter Dorfstrukturen – Zukunftsweisende Konzepte für Fürstenau unter besonderer Berücksichtigung des demographischen Wandels“ befasst sich mit der Herausforderung, den demographischen Wandel in ländlichen Räumen wie dem Ortsteil Fürstenau (Stadt Höxter) zu bewältigen und gleichzeitig die Lebensqualität der Bewohner zu erhalten oder zu steigern.
Im Zentrum der Arbeit steht die Erhebung der objektiven und subjektiven Lebensqualität in Fürstenau. Dazu wurden wissenschaftliche Methoden wie SWOT-Analysen angewandt, um Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Dorfstrukturen zu identifizieren. Gleichzeitig wurden Gespräche mit Bürgern geführt, um deren Wahrnehmung und Bedürfnisse besser zu verstehen. Die Ergebnisse der Bestandsanalyse zeigen deutliche Defizite in Bereichen wie sozialer Infrastruktur, Nahversorgung, Mobilität und öffentlichem Raum. Beispielsweise wurde festgestellt, dass Einrichtungen der Daseinsvorsorge und Treffpunkte für soziale Interaktionen fehlen oder nur unzureichend vorhanden sind.
Basierend auf diesen Erkenntnissen hat die Verfasserin ein räumliches Leitbild und ein Zielkonzept entwickelt, das konkrete Handlungsfelder adressiert. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung einer lebendigen Dorfmitte, die als sozialer und funktionaler Ankerpunkt dienen soll. Zudem wurden Maßnahmenvorschläge für eine verbesserte Mobilität, die Wiederbelebung von Freiräumen und die Förderung von Mehrgenerationenprojekten erarbeitet. Der sogenannte Masterplan sieht zudem eine stärkere Kooperation zwischen Fürstenau und umliegenden Ortschaften vor, um Ressourcen zu bündeln und Synergien zu nutzen.
Die Arbeit unterstreicht, dass lebenswerte Dorfstrukturen nur durch eine enge Zusammenarbeit von Bürgern, Politik und Planern entstehen können. Sie soll als Vorbild für andere Dörfer dienen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, und verdeutlicht, dass innovative und auf die Bedürfnisse der Bewohner zugeschnittene Konzepte erforderlich sind, um den Auswirkungen des demographischen Wandels erfolgreich zu begegnen.
Betreut wurde die Arbeit an der Technischen Universität Dortmund im FG StädteBauProzesse (SBP) durch M. Sc. S. Müller und Dr. M. Vazifedoost.
Das Gesamtwerk der Arbeit steht im Bereich OpenData als PDF zum Download zur Verfügung.
Unser Dank geht an Carolin für ihre ausfürliche Analsyse unserer Ortschaft und besonder dafür, dass die Arbeit zur Einsicht genutzt werden darf.