Der SV während der Pandemie - wo steht er?

Heute im Interview: Nils Mönnikes, Mitgliederbetreuung und Öffentlichkeitsarbeit beim SV Fürstenau / Bödexen. Er bringt uns auf den aktuellen Stand, wie es dem Verein zu Zeiten der Corona Pandemie geht.

Wie viele Mitglieder hat der Verein aktuell?

Derzeit haben wir 305 Mitglieder. Davon nehmen 145 aktiv am Spielbetrieb teil, 160 sind passiv.

Wie wirkt sich die SARS-COVID19 Pandemie auf die Zahl der Mitglieder aus?

Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir zum Glück keine Corona bedingten Austritte verzeichnen müssen. Wir freuen uns sehr, dass uns alle Mitglieder auch in dieser schwierigen Zeit treu bleiben.

Der Betrieb muss ja irgendwie weiter gehen: Wie sieht aktuell ein Training der aktiven Spieler aus? Gibt es unterschiede zwischen Junioren und Senioren?

Der Trainingsbetrieb im Seniorenbereich soll nach fast sieben Monaten Pause nun Mitte Mai wieder langsam aufgenommen werden; dann wird man sehen, ob und wie sich die Spieler selbst fit gehalten haben. Ein Training ist dann mit bis zu 20 Personen erlaubt, allerdings nur ohne Kontakt zwischen den Spielern. Im Jugendbereich ist Training für die unter 14-jährigen mit maximal 20 Kindern schon länger wieder gestattet, was von den Kindern auch sehr gut angenommen wird. Wir hoffen, dass die Beschränkungen in der nächsten Zeit dahingehend gelockert werden, dass für alle wieder ein regelmäßiger und regulärer Trainingsbetrieb, auch mit Körperkontakt zwischen den Spielern, möglich ist. Dies wird ja der Fall sein, wenn die 7-Tage-Inzidenz im Kreis Höxter für mehrere Tage unter 50 liegen sollte.

Mit welchen Problemen hat der Verein aktuell besonders zu kämpfen?

Das wohl größte Problem sind die Einnahmeausfälle aus den Heimspielen, die fehlenden Werbeeinnahmen aus dem Jugendturnier am Anfang eines jeden Jahres und die übrigen Veranstaltungen, die der SV über das Jahr verteilt anbietet. Dabei geht es aber nicht nur um die fehlenden Einnahmen, sondern auch um den geselligen Charakter dieser Veranstaltungen; um das nicht mögliche Zusammenkommen unserer Mitglieder und Anhänger, was das Vereinsleben ja eigentlich auch mit ausmacht.

Gibt es bereits jetzt einen Plan zur Aufnahme eines "normalen" Trainingsbetriebs? Wie sieht dieser aus?

Die laufende Saison wurde vom Fußball- und Leichtathletik Verband Westfalen im April abgebrochen, nachdem seit Ende Oktober 2020 ohnehin kein Spiel mehr stattgefunden hat. Wir gehen einfach mal davon aus, dass die neue Saison ganz regulär im August wieder starten kann. Dazu wird für die Teams im Vorfeld, wie eigentlich immer, eine Vorbereitungszeit von 6-8 Wochen nötig sein. Je nach den dann geltenden Vorschriften wird dann unser bereits im letzten Jahr erarbeitetes Hygiene- und Infektionsschutzkonzept angepasst; zudem nutzen wir bereits jetzt die luca-App am Eingang zum Sportgelände zwecks Kontaktnachverfolgung. Unabhängig davon ist aber auch das Gelände des Köterbergstadions wieder entsprechend herzurichten, da sich der lange Stillstand bereits an einigen Ecken erkennbar macht.

Wie ist die Moral der aktiven Spieler zur aktuellen SARS-COVID19 Pandemie-Zeit?

Allen Spielern, Fans und Funktionären fehlt der rollende Ball wahnsinnig. Umso größer ist daher auch die Vorfreude auf ein baldiges Wiedersehen im Köterbergstadion. Die Spieler brennen darauf, wieder loszulegen und an die wirklich guten Spiele und Leistungen in 2020 anzuknüpfen, wo z.B. die I. Mannschaft bei sechs Spielen drei Siege und drei Unentschieden eingefahren hatte.

Wie siehst du den aktuellen Trainingsstand der "Truppe"? Ist der SV noch immer konkurrenzfähig?

Der SV ist, ausgehend vom letzten Jahr, absolut konkurrenzfähig. Natürlich fehlen das Training und die Fitness noch, aber da sieht es bei allen Mannschaften im Kreis ähnlich aus. Da das Training aber jetzt wieder locker starten soll, haben wir noch rund zwei Monate Zeit, um uns wieder an Form des letzten Herbstes heranzuarbeiten.

Neben dem Training sind natürlich auch die Spiele ein wahrscheinlich noch wichtigere Bestandteil: Wie ist hier der aktuelle Stand? Dürfen diese stattfinden? Gibt es einen Plan für einen "normalen" Spielbetrieb?

Derzeit sind keine Spiele möglich, denn – Wie bereits erwähnt – wurde die aktuelle Saison abgebrochen. Sobald Landesregierung und Verband das „Go“ erteilen, werden wir alles daransetzen, die dann geltenden Maßnahmen umzusetzen und einzuhalten, um einen möglichst „normalen“ Spielbetrieb durchzuführen. In wie weit es dann noch Beschränkungen für die Zahl und den Abstand der Zuschauer geben wird, lässt sich derzeit noch nicht sagen.

Unter welchen Vorraussetzungen ist der Spielbetrieb im Amateurfußball aktuell überhaupt möglich? Habt ihr ein Hygiene-Konzept und wie sieht dieses aus?

Momentan können Mannschaften mit Kindern und Jugendlichen unter 14 Jahren mit max. 20 Kindern trainieren. Anwesende Eltern müssen per luca-App oder Liste erfasst werden, Maske tragen und den vorgeschriebenen Abstand einhalten. Das Hygiene- und Infektionsschutzkonzept wird bei Aufnahme des gesamten Spielbetriebs an die dann geltenden Vorschriften angepasst und beinhaltet die Regeln für die Nutzung des Sportheims und der Trainings- und Spielfläche.

Kannst du abschätzen, wann der SV wieder auf dem Leistungsstand von vor der Pandemie ist?

Sollte im August die neue Saison tatsächlich starten, wäre eine 6-8-wöchige Vorbereitungszeit nötig. Den Feinschliff holen sich unsere Teams dann im direkten Wettbewerb.

Wie schätzt du die Auswirkungen der Pandemie und dem langen Lockdown auf den Amateurfußball ein? Wird es noch einmal einen Amateurfußball wie vor der Pandemie geben?

Den Amateurfußball wird es wieder genau wie vor der Pandemie geben. Der Reiz des Fußballs, die Leidenschaft und Mentalität, das „Gewusel“ um ein Spiel herum ist nicht verloren. Wir werden dann auch wieder emotionale und tolle Erlebnisse auf unseren Fußballplätzen haben. Um dies und das Vereinsleben an sich aber gewährleisten zu können, ist es elementar wichtig, dass es schnell wieder losgehen darf. Möglich ist natürlich, dass der ein oder andere durch die Pandemie das Interesse am Fußball verloren hat. Gleichzeitig vermuten wir aber auch einen gewissen „Anziehungseffekt“ des Sportplatzes, wenn dort endlich mal wieder etwas los ist.

Wo siehst du euch am Ende der Saison?

In der jetzt abgebrochenen Saison war unsere 1. Mannschaft ungeschlagen. Wir haben tolle Auftritte und großen Kampf gesehen. Die Mannschaft hat ein Riesenpotential und kann oben mitspielen. Ein Platz unter den ersten vier wäre möglich gewesen und soll auch im nächsten Jahr das Ziel sein. Mit unserem neuen Kunstrasenplatz haben alle Mannschaften ab dem Sommer noch eine neue, wetterunabhängige Trainingsmöglichkeit. Ich denke, das gibt den Mannschaften und dem Verein an sich nochmal einen großen Schub nach vorne.

Wie ist deine Meinung über den Umgang mit der Pandemie seitens der Bundes- und Landesregierung im Bezug auf den Amateurfußball? Wurden Fehler gemacht? Wurden alle Entscheidungen richtig getroffen?

Für alle Menschen ist die Zeit schwierig und total verrückt. Die Entscheidungsträger haben keinen leichten Job. Ich möchte nicht in deren Haut stecken. Im Großen und Ganzen hat uns unsere Bundes- und Landesregierung gut durch diese außergewöhnliche und für alle neue Situation gebracht, wobei wir auch nicht immer alle Regelungen, speziell an Einschränkungen für den Vereinssport, nachvollziehen konnten. Gewünscht hätte ich mir eine frühere Entscheidung des FLVW über die Fortsetzung oder den Abbruch der Saison. Ein Früherer Abbruch hätte schneller Klarheit und Planungssicherheit gegeben.

Möchtest du der Ortschaft Fürstenau noch etwas aus Sicht des SV mit auf den Weg geben?

An dieser Stelle möchte ich alle ganz herzlich zu unseren Heimspielen, wenn diese wieder stattfinden können, einladen. Fußball im Köterbergstadion lohnt sich immer. Guter Fußball, ehrliche Emotionen und für das leibliche Wohl ist immer bestens gesorgt. Außerdem möchte ich mich im Namen des gesamten Vorstands für die positive Resonanz und die großartige Spendenbereitschaft zu unserem Projekt „Frischer Kunstrasen für FüBö“ bedanken. Wir sind wirklich stolz und glücklich, dass wir dieses Projekt umsetzen können und die Bagger dann spätestens Ende Mai rollen werden.

Weitere Infos über den Verein findet ihr hier.


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