„Hinter eines Baumes Rinde saß die Made mit dem Kinde…“. Selbstverständlich! Dieser Klassiker von Heinz Erhardt durfte nicht fehlen am Senioren-Nachmittag der Ü-60er im Fürstenauer Pfarrheim und die meisten Gäste konnten die Verse auswendig mitsprechen.
Peter Egelkraut und seine Assistentin Ute Lämmchen unternahmen mit den Besucherinnen und Besuchern eine Zeitreise in die 1950/60er Jahre immer auf den Spuren des großen Komikers, Musikers, Komponisten, Unterhaltungskünstlers, Filmschauspielers, Kabarettisten und Dichters Heinz Erhardt.
Bekannte und weniger bekannte Gedichte des Humoristen kamen zum Vortrag, immer begleitet von populären Schlagern der Zeit. Begeistert sangen die Seniorinnen und Senioren die „Caprifischer“ mit, nachdem sie gehört hatten „Warum die Zitronen sauer sind“. Dem „Pechmariechen“ auf der erfolglosen Suche nach dem passenden Gatten wurde geraten doch lieber zu singen „Ich will nen Cowboy als Mann“.
Mit Interesse verfolgten die Zuhörerinnen und Zuhörer auch die biographischen Skizzen über den 1909 in Riga, Lettland, geborenen Erhardt, der schon früh mit kleinen Auftritten in Cafes sein künstlerisches Talent offenbarte. Im Jahre 1941 wurde er als Nichtschwimmer (!) zur Marine eingezogen, konnte jedoch aufgrund seiner hervorragenden Klavierausbildung im Truppenorchester auftreten und den Krieg unbeschadet überstehen.
Sein großer Durchbruch geschah Mitte der 1950er Jahre, als er von Film und Fernsehen entdeckt wurde. Wer erinnert sich nicht an Komödien wie „Witwer mit 5 Töchtern“, „Unser Willi ist der Beste“ oder „Immer diese Radfahrer“, in denen Heinz Erhardt den netten, schüchternen, oft verwirrten Familienvater spielte und mit seinen verdrehten Redewendungen und Wortspielen sein Publikum zum Lachen brachte.
Nicht fehlen durften an diesem Nachmittag auch die Gedichte um den „Ritter Fips“, der ja so tragisch sein Leben ließ, als er sich mit seiner Rüstung über die Brüstung seiner Burg lehnte.
„Ja so warns, die alten Rittersleut…“, sang die Zuhörerschaft kräftig mit.
Zweifellos den Höhepunkt der Veranstaltung bildete der Sketch „Gerade Gewürzgurke gegessen…“, bei dem alle gesprochenen Wörter mit dem Buchstaben „G“ beginnen sollten.
Ute Lämmchen als Ehefrau („Günstige Gelegenheit“), Peter Egelkraut als Hausfreund („Gatte ging?“) und Dorin Rusu als betrogener Ehemann („Gemeines Gesindel, greife Gewehr“) rissen das Publikum zu Lachsalven hin.
Darin waren sich am Ende alle einig: Das war ein rundum gelungener und unterhaltsamer Nachmittag. Heinz Erhardt hätte die Stimmung so beschrieben:
„Ich könnte manchmal vor Glück eine ganze Allee von Purzelbäumen schlagen.“
Peter Egelkraut, März 2023