Interview mit der Schützengilde

Im folgenden Interview hat sich Lothar Stadermann, der erste Vorsitzende der Schützengilde Fürstenau den Fragen gestellt. Hier sind einige interessante Neuigkeiten zum Tageslicht gekommen.

Jetzt ist schon fast ein Jahr vergangen, das Schützenfest 2020 sowie die Nachfeier wurden abgesagt und es ist immer noch kein Fest in Sicht. Wie würdest du die Situation des Schützenwesens, insbesondere das der Schützengilde Fürstenau aktuell beschreiben?

Aufgrund der Corona-Pandemie ist das Schützenwesen in Fürstenau zum erliegen gekommen. Wenn auch die Schützengilde dem Grunde nach ohnehin ein sehr ruhiger Verein ist, dessen Hauptzweck die Durchführung der im Zweijahresrythmus stattfindenden Feste ist, so merkt man doch: Es fehlt eine wichtige Veranstaltung im Jahresverlauf. Das geht leider auch unseren Nachbarvereinen so. Es wäre sicherlich schön, wenn man mal wieder eine richtige Schützenfestsause machen könnte.

 

Wie reagieren die Mitglieder auf die aktuelle Situation? Insbesondere der Hofstaat - eine solch lange Regentschaft hat es ja so weit ich weiß noch nie gegeben.

Unsere Mitglieder üben sich in Geduld, was sonst sollten sie auch tun, leider! Unserem amtierenden Jung-Hofstaat muss ich an dieser Stelle ein hohes Lob zollen. Alle haben sich sofort bereit erklärt, die Amtszeit zu verlängern und zwei Jahre dranzuhängen. So etwas ist nicht selbstverständlich. Es freut uns als Vorstand daher sehr! Diese lange Regentschaft wird sicherlich in die Geschichte der Schützengilde eingehen als ein vorbildliches Zeichen, dass insbesondere die Jungen zu den historischen Werten stehen.

 

Mit welchen Herausforderungen hat die Schützengilde aktuell am meisten zu kämpfen?

Da wir keine größeren laufenden Verpflichtungen haben, halten sich unsere Probleme aktuell in Grenzen. Ob es besondere Herausforderungen zukünftig geben wird, bleibt sicherlich abzuwarten. Hauptsache es geht irgendwann und irgendwie auch mal wieder los. Gespannt sein darf man sicherlich darauf, ob es dann noch Festwirte und Schausteller gibt.

 

Wie wirkt sich die Pandemie auf Freundschaften zu anderen Vereinen aus? Ist die Gilde in Kontakt mit anderen Vereinen um einen "Schlachtplan" zu erstellen, wie es einmal weiter gehen kann?

Wir stehen auch in diesen Zeiten in lockerem Kontakt mit den anderen Vereinen. Aber das ersetzt natürlich kein richtiges Schützenfest. Auch gibt es immer wieder Gespräche über das „wie geht es weiter“. Es regiert das Prinzip Hoffnung. Wir warten alle auf den Startschuss und scheuen ein wenig das damit verbundene Risiko.

Natürlich ist das eigene Fest die wichtigste Veranstaltung der Schützengilde: Wie geht der Hofstaat mit der aktuellen Situation um?

Die Jungen und Mädchen halten getreu zur Fahne; vorbildlich!!

 

Gibt es Licht am Ende des Tunnels? Sieht der Vorstand in naher Zukunft eine Möglichkeit ein Schützenfest zu feiern?

Wir sind 2022 wieder dran. Wenn die Rahmenbedingungen passen, werden wir auch ein Fest auf die Beine stellen und kräftig feiern. Das werden wir dann auch noch mal auf der Generalversammlung besprechen können. Aber wie gesagt: Der Rahmen muss stimmen. Ein Fest mit Mundschutz und Abstand, mit begrenzten Besucherzahlen und ohne Musik und Tanzen kann man vergessen.

 

Unter welchen Umständen und mit welchen Rahmenbedingungen siehst du die Möglichkeit eines Festes?

Die Rahmenbedingungen sollten so sein wie immer, zumindest annähernd. Dann sofort und mit Hurra.

 

Wird der Hofstaat solange regieren, bis das Fest und damit auch ein Königsschießen wieder möglich ist oder gibt es hier schon andere Pläne?

Da uns keine anderen Informationen vorliegen und unsere Jungschützen auch noch nicht müde sind, gehen wir davon aus, dass diese ihre Regentschaft bis zu einer ordnungsgemäßen Übergabe an ihre Nachfolger ausüben werden.

 

Wie sehen die Mitglieder / die Bewohner von Fürstenau die aktuelle Lage? Gibt es Diskussionen zum Thema "Fest"?

Es ist ruhig. Aber was soll man denn auch anderes machen. Abwarten und Teetrinken; was anderes bleibt einem nicht übrig.

 

Wie steht die Gilde zum Thema "Fest"? Wird es eins geben sobald es die Lage zu lässt - mit entsprechende Restriktionen oder wird noch einwenig abgewartet um ein möglichst unbeschwertes und "normales" Fest zu feiern?

Ein unbeschwertes und normales Fest wäre das beste. Wie will man ein Risiko bewerten und einschätzen; wer trägt die Risiken. Aber selbst wenn man das nicht überbewertet: Wer kommt denn zu einem Fest mit allerlei Einschränkungen und macht denn ein Feiern dann auch Spaß? Aus diesem Grund sollten wir uns gedulden und abwarten wie sich die nächste Zeit alles entwickelt, Spekulieren hilft nicht weiter!

 

Wie steht die Gilde zu den politischen Entscheidungen der Bundes- und Landesregierung? Wurde alles richtig Entschieden, oder wurden auch Fehlentscheidungen getroffen?

Es ist sicherlich schwer in solchen Situationen alles richtig zu machen. Aber wenn mir eines nicht einleuchtend ist, dann sind das die weitreichenden Ausnahmen im Profisport und zwar in allen Bereichen. Das dort alles geht und im privaten Bereich nichts, ist zumindest fragwürdig.

 

Glaubst du, dass die Pandemie das Schützenwesen nachhaltig verändern wird? Wenn ja, in welcher Form?

Ich hoffe nein und gehe auch nicht davon aus. Das Schützenwesen hat auch in früheren Zeiten Höhen und Tiefen gemeistert. Hier sollten wir in Ruhe abwarten und dann erforderlichenfalls reagieren.

 

Möchtest du den Bürgern der Ortschaft Fürstenau noch etwas aus Sicht der Gilde mit auf den Weg geben?

Die Schützengilde ist ein Verein dessen Sinnen und Trachten es ist, allen Fürstenauerinnen und Fürstenauern gelegentlich einige schöne und unterhaltsame Tage oder Stunden zu bereiten. Es wäre schön, wenn sich alle bewusst wären, dass so etwas nur gelingen kann, wenn alle mitmachen. Der Vorstand, für den im Übrigen zur Jahreswende 2021/2022 ein neuer Vorsitzender zu wählen sein wird, kann seine Aufgaben nur dann erfüllen, wenn er auf eine breite Zustimmung trifft. Daher sollte sich jeder bewusst machen, dass die Schützengilde nur dann funktionieren kann, wenn sich alle mit ihr identifizieren.

Lothar, vielen Dank für das Interview und die Sichtweise der Gilde.


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